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Mensch oder Maschine
Neue Fähigkeiten für eine neue Welt
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen sind Häuptlinge der digitalen Revolution. Aufgrund zunehmender Automatisierung verändern sich die Qualifikationsprofile und die überwältigende Mehrheit der heutigen Arbeitnehmer*innen wird neue Fähigkeiten entwickeln müssen. Unternehmen werden in Zukunft Menschen mit Skills von morgen benötigen.
Die vierte industrielle Revolution klopft nicht erst an, sondern steht schon mit einem Bein in der Tür. Die «most wanted Jobs» vieler Industriezweige sind noch nicht einmal zehn Jahre alt. Das Karussell des Wandels wird sich noch schwungvoller drehen — 65 Prozent der Schulkinder werden einen Beruf ausüben, den es heute noch nicht gibt. In den USA und Europa wird die Nachfrage nach manuellen Fähigkeiten für repetitive Arbeiten im nächsten Jahrzehnt um fast 30 Prozent zurückgehen. Während die Nachfrage nach technologischen Fähigkeiten voraussichtlich um mehr als 50 Prozent steigen wird, sinkt zeitgleich der Bedarf an grundlegenden Leseund Schreibkenntnissen um 20 Prozent. Die Arbeit der Zukunft dürstet zudem nach Soft Skills. So werden vermehrt komplexe kognitive Eignungen sowie soziale und emotionale Fähigkeiten auf hohem Niveau verlangt. Ausgeprägte Eigeninitiative, Führungsqualitäten und Unternehmergeist sind gerne gesehen.
Investition in die Mitarbeitenden
Es liegt auch an den Unternehmen, Umschulungen und Weiterbildungen einzuführen. Walmart investiert beispielsweise 4 Mrd. USD, um Mitarbeitende an der Front und im Backoffice beim Übergang zu neuen Aufgaben zu unterstützen. Amazon wird bis 2025 700 Mio. USD für Technologie-Schulungen aufwenden, die Mitarbeitenden den Sprung in höherqualifizierte Berufe ermöglichen sollen.
Bildungssysteme der Zukunft
Die Frage muss sein, ob unsere Bildungssysteme ausreichend auf die Fortschritte in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Robotik, Biotechnologie und saubere Energie ausgerichtet sind? Werden Schüler*innen ausreichend ermutigt, kritisch über Wissenschaft, Technologie und Innovationen nachzudenken?
Skills von morgen
Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft sowie Technik (MINT) stehen in den kommenden Jahren hoch im Kurs. Laut dem OECD Future of Education and Skills 2030 Project bildet die Verknüpfung zwischen MINT und Kompetenzen wie kritischem Denken, Teamarbeit und interkulturellem Bewusstsein das Fundament von morgen. Diese Qualifikationen bereiten junge Menschen auf Berufe vor, die heute noch nicht existieren. Das Bildungswesen wird der Architekt dieses Umbaus sein und entsprechend müssen die Statik radikaler überdacht und die Eckpfeiler neu definiert werden.
65 % unserer Kinder werden einen Beruf ausüben, den es heute noch nicht gibt.
Doch welche Fähigkeiten braucht es, um im nächsten Jahrzehnt als Arbeitnehmer*in noch gefragt zu sein?
Die MINT-Ausbildung erfordert preisintensive Laborausrüstungen für Nachforschungen und Experimente. Einigen Schülern mangelt es indessen an entsprechenden Ressourcen und den Kompetenzen, das Lernen selbst zu steuern. Es wird unerlässlich sein, kreative Wege zu entwickeln, sodass junge Menschen aller sozioökonomischen Ebenen Zugang zu forschendem Lernen haben. Lab4U widmet sich dieser Herausforderung und verwendet Smartphone-Sensoren, um wissenschaftliche Experimente zu entwerfen und durchzuführen — ein «tragbares Labor für die Hosentasche». Weitere Softwarelösungen für virtuelle Labore und Experimente sind die PhET-Simulationen des Nobelpreisträgers Carl Wieman und die kostenlose Onlineplattform LabXchange der Harvard University. Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Technologie müssen aufeinander abgestimmt werden, sodass Menschen die Skills des 21. Jahrhunderts frühzeitig entwickeln und auf eine sich verändernde Zukunft vorbereitet sind.