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Mobilität ist Veränderung
Patrick Stal, Marketing-Chef für Europa, den Nahen Osten und Afrika, über das Image von Uber und die Zukunft der Mobilität.
Wo steht Uber aktuell?
Uber ist derzeit in mehr als 600 Städten in 65 Ländern aktiv. Täglich werden rund 15 Millionen Fahrten über die App vermittelt. Insgesamt gibt es weltweit rund drei Millionen Fahrer, die regelmässig die App nutzen. In der Schweiz sind wir in vier Städten aktiv und haben rund 300’000 aktive Nutzer.
Uber stand zuletzt oft in der Kritik. Was hat sich geändert?
Uber hat in der Vergangenheit Dinge falsch gemacht. Wir haben uns zu stark auf das Wachstum unseres Geschäfts konzentriert anstatt darauf, ein guter Partner für Städte und Fahrer zu sein. Das hat sich jetzt geändert. Wir wissen, dass die Fahrer vor allem die Flexibilität und Unabhängigkeit schätzen, die die App ihnen bietet. Wir beschäftigen uns aber natürlich auch mit der Frage der sozialen Absicherung. So bieten wir beispielsweise Fahrern in fast allen Ländern Europas eine kostenlose Versicherung, in Partnerschaft mit AXA.
Die Mobilität in den Städten verändert sich derzeit sehr stark. Wie werden sich die Menschen zukünftig bewegen?
Der Verkehr in Grossstädten nimmt zu, und es wird immer schwieriger, sich schnell und kostengünstig fortzubewegen. Weil unsere Städte weiter wachsen, benötigen wir neue Mobilitätskonzepte, bei denen nicht mehr das eigene Auto im Mittelpunkt steht. Stattdessen muss es einen Mix aus verschiedenen Angeboten geben, bei dem die öffentlichen Verkehrsmittel im Mittelpunkt stehen und durch neue Mobilitätslösungen wie Bikesharing, On-Demand-Dienste wie Uber oder Taxis ergänzt werden.
Welche Ziele hat Uber dabei?
Wir möchten Uber zu einer echten Mobilitätsplattform machen. Wir wollen es möglich machen, dass man verschiedene Transportmittel von Elektrofahrrädern bis hin zu den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie verschiedene Lieferdienste (wie beispielsweise Uber Eats) mit unserer App nutzen kann. Der Kunde soll seine Reise möglichst bequem zusammenstellen: Egal ob mit Tram, Bus, Zug, Taxi, Velo oder Uber.
Stichwort KI: Wie lang wird es noch dauern, bis sich selbstfahrende Autos durchsetzen?
Es wird noch viele Jahre eine Mischung aus menschlichen Fahrern und selbstfahrender Technologie geben. Für einfache, kurze Strecken wird sich die Technologie sicherlich schon bald einsetzen lassen und damit den Verkehr entlasten, weil die Autos viel besser ausgelastet sein werden und eine Alternative zum privaten Autobesitz darstellen. Es wird aber immer noch viele Umstände geben, in denen Menschen am Steuer gebraucht werden.
Uber hat auch angekündigt, Personen mit Taxidrohnen befördern zu wollen. Wie weit sind Sie noch davon entfernt?
Ich bin sicher, dass fliegende Taxis nicht mehr allzu weit entfernt sind. Wir arbeiten intensiv daran, ab 2023 die ersten Flugtaxis in den Himmel steigen zu lassen. Unsere Kinder und wir werden uns dann nicht mehr nur auf einer Dimension durch unsere Städte bewegen.
Patrick Stal
Patrick Stal ist Leiter Marketing EMEA (Europe, Middle East, Africa) bei Uber und leitet ein Team von über 200 Marketing-Profis. Sie arbeiten jeden Tag leidenschaftlich daran, die Marke Uber zu stärken und weiterzuentwickeln.
Bevor er zu Uber kam, war er in leitenden Marketing-Positionen bei TomTom und leitete auch das Benelux-Geschäft der führenden Markenberatung Interbrand. Seine Karriere begann er in einer Managementberatung. Patrick Stal ist halb Holländer und halb Deutscher und spricht vier Sprachen fliessend. Er lebt in den Niederlanden und ist Vater zweier Töchter.